Dein Chef oder deine Eltern triggern dich? Du bist getriggert, wenn du diese eine bestimmte Sache tun musst oder dir dies oder jenes dauernd widerfährt?
Was will mir das sagen und warum ist das so unangenehm für mich?
Wir kennen es alle: Trigger! Trigger, die uns unwohl fühlen lassen, uns aus der Bahn werfen und bestimmte Emotionen auslösen.
Aber warum ist das so? “Die Psychologie beschreibt einen Reiz dann als Trigger, wenn er in einer Person bewusst oder unbewusst Erinnerungen an ein (vielleicht noch nicht mal wissentlich) erlebtes Trauma auslöst” *
Ein Trigger entsteht in den frühen Stadien des Lebens. Wir haben dann eine traumatische oder wiederkehrende Erfahrung gemacht, die wir damals nicht richtig für uns verarbeiten konnten und als “schlimm”, “verletzend” oder “angsteinflößend” abgespeichert haben. In der Kindheit können wir das natürlich nicht verstehen und haben diese als Bedrohung dann in unserem Unterbewusstsein abgelegt.
Ein Thema, eine Situation oder bestimmte Menschen triggern in euch bestimmte Gefühle und Emotionen? Dann habt ihr in euch ein bestimmtes Thema, das wahrscheinlich schon länger oder seit der Kindheit in euch steckt und damals durch eine bestimmte Erfahrung, in euch als “schlimm”, “verletzend” oder “angsteinflößend” abgespeichert wurde.
Wir können uns bewusst entscheiden, wie wir mit Trigger umgehen. Den meisten Menschen werden ihre Trigger nicht bewusst sein, aber wenn ihr irgendwann immer wieder durch dieselbe oder ähnliche Situation getriggert seid, fällt euch vielleicht das Muster hier auf. Vielleicht fängt man an, diese Situation zu hinterfragen, warum man immer so traurig oder enttäuscht darauf reagiert. Ein damaliges Erlebnis wird hier getriggert und löst in euch die festgesetzten Emotionen aus, die wir damals erfuhren, aber nicht verarbeitet haben.
Kurze Erklärung: Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Emotionen und Gefühlen? Gefühle kommen in einem Moment hoch, sie sind im hier und jetzt und werden zeitnah wieder weiterziehen. Emotionen sind stattdessen in uns etwas tiefer abgespeichert, durch verschiedene Erlebnisse, die wir gemacht haben. Diese haben wir oft noch nicht “durchfühlt” und werden dann in bestimmten Momenten getriggert. Emotionen halten länger an als Gefühle.
Daher kommen bei Trigger-Erlebnissen unsere tiefsitzenden Emotionen hoch und können uns ganz schön aus der Bahn werfen. Wir verstehen dann oft die Welt nicht mehr und versuchen vielleicht auch, diesen Trigger-Momenten aus dem Weg zu gehen.
Aber Ignoranz macht das Problem nur größer…
Wie kann ich meine Trigger entdecken und weicher werden lassen bzw. auflösen?
Beobachte dich und bemerke in welchen Momenten, du getriggert bist und was das genau in dir auslöst. Statt die Emotionen wegzudrücken, versuche sie anzunehmen und mal da sein zu lassen, auch wenn es unangenehm ist. Schreibt euch gerne mal auf, welche Situationen das sind und was diese mit euch machen/euch fühlen lassen. Wenn ihr wahrgenommen habt, welche Situationen euch triggern und was für Emotionen dabei hochkommen, dann akzeptiert diese und bewertet sie nicht. Verurteilt euch nicht dafür, dass ihr das so fühlt.
Versucht mal in die Vergangenheit zu schauen und vielleicht findet ihr eine Situation von damals, die euch auch so fühlen lassen hat. Und dann stellt euch mal die Frage: “Was glaube ich hier, in diesem Moment, über mich selbst?” Seid da mal ganz ehrlich mit euch selbst und horcht da in euch rein. Oft sind es Gedanken wie: “Ich bin nicht gut genug.” “Ich habe es nicht verdient”. “Ich bin nicht wichtig.” “Diese Person will mir nur schlechtes oder mir dauernd etwas vorschreiben.” Und jetzt hinterfragt das einmal: Ist das wirklich noch so? Oder ist das vielleicht ein Thema von damals, aus der Kindheit, welches heute gar nicht mehr präsent ist?
Überlege dir dann, was du stattdessen glauben möchtest! Das könnte so etwas sein wie: “Ich bin liebenswert” oder “Ich bin gut genug!”
Seid da mal wirklich ehrlich mit euch selbst und dem, was ihr über euch glaubt in diesen Momenten.
Entscheidet euch um! Ihr könnt entscheiden, was ihr über euch glauben wollt. Der Gedanke von früher ist veraltet. Entscheidet euch dem neuen Gedanken mehr zu glauben, als diesem alten Gedanken von damals.
Ich weiß, einfacher gesagt, als getan… Aber auch hier gilt: Übung bzw. Training macht den Meister. Ihr habt es in der Hand. 🙂
*[alh-akademie]
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